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Kunst wird zum Erlebnis

Der Kreuzgang des Klosters Gnadenthal mit der altehrwürdigen Bausubstanz eignet sich ausgezeichnet für Kunstausstellungen. Er wurde zur Galerie und die Kunst zum Erlebnis. Bereits im  Eingang hängen links und rechts zwei grosse Bilder, warme Farben, ineinanderfliessende Striche und Formen die „Vivaldis Frühling“ und „Urban“  zeigen. Tritt man in den Kreuzgang wandert der Blick zu den Stundentafeln, Pinselstriche mit chinesischer Anreibtusche, welche die  die Künstlerin vom September bis Dezember täglich während einer Stunde zu Papier brachte (im Verbindungsgang vom Restaurant Gnadenthal zum Gewölbekeller findet man die ersten Monate, von Januar bis September). Sie laden ein, sich auf den Moment einzulassen, die Stunde zu erspüren. Sie leiten auch in die Zeit zurück, als die Zisterzienserinnen in den Stundengebeten ihre streng vorgeschriebenen Tagesrhythmen ausführten.

Die Bilder erscheinen aus jedem Blickwinkel neu und anders
Marianne Büttiker, Künstlerin aus Aarau hielt an der Vernissage die Laudatio. “Seit ich Françoise kenne zieht und stösst etwas stets Kontinuierliches ihren Blick dahin, wo aus der Leere die „Noch-nicht-Form“ aufsteigt und eine Spur hinterlegt. Ein Punkt, eine Linie - Linien die sich überlagernd zu Zeichen werden, die Zeichen zu Geflechten und Strukturen. Durch Verdichtung entstehen Formen, Organismen und Körper, Landschaften und Welten. Aus geheimnisvollen Schriften werden Sequenzen. Schicht über Schicht gelegt fangen sie an zu schwingen um von jedem Blickwinkel wieder neu und anders zu erscheinen.“ Mit den Augen die Bilder hören – viele Besucher  verharrten in stillem Betrachten, um sich an den Farben, Linien und den sich bildenden Formen (sprich Komposition) zu erfreuen.


Die Künstlerin steht gerne den Besuchern Red und Antwort.

An der Vernissage wurden die Rhythmen und Melodien von Ilona Kocsis-Näf, Konzertflötistin aus Niederrohrdorf mit sehr gelungener Musikstückauswahl einfühlsam begleitet.

Den Betrachtern kann man nur raten, sich gehen zu lassen, den ewig denkenden Kopf auszuschalten und die Farben und Tiefen wirken zu lassen und sich die dabei in den Bildern entstehenden Geschichten erzählen zu lassen.